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Neuorientierung

Wenn die Arbeit zur Qual wird, ist selbst eine gut bezahlte Anstellung herzlich wenig wert. Eine berufliche Neuorientierung sollte allerdings gut durchdacht sein.

Um die Arbeitszufriedenheit ist es hierzulande schlecht bestellt. 40 Prozent der Männer und 49 Prozent der Frauen hätten im Nachhinein lieber einen anderen Berufsweg eingeschlagen. Jeder Fünfte ist darüber hinaus der Meinung, den falschen Beruf ergriffen zu haben. Dies ergab eine Studie des Personaldienstleisters Kelly Services.

Der Wunsch nach Neuem

Weil der Beruf die persönlichen Erwartungen nicht zu erfüllen vermag, sind viele mit ihrer gegenwärtigen Anstellung nicht zufrieden. Das liegt oftmals daran, dass man die Entscheidung für den beruflichen Werdegang schon relativ früh, beispielsweise nach dem Real- oder Sekundarschulabschluss, fällen muss. In diesem Alter kennt man die eigenen Stärken und Schwächen meist noch nicht allzu gut.

Die Vorlieben können sich zudem schnell wieder ändern, weil bei der Berufswahl häufig auch der Zufall eine grosse Rolle spielt. Denn: Viele suchen nach der erstbesten Zusage kaum mehr nach Alternativen, die vielleicht besser geeignet wären. In manchen Fällen macht sich im Laufe der Jahre auch eine gewisse Ernüchterung breit, zum Beispiel, wenn es nicht in gewünschter Frist die Karriereleiter hoch geht. Weitere Faktoren wie eine ständige Unter- oder Überforderung können ebenfalls auf die Arbeitsmoral drücken. In solchen Situationen liegt der Wunsch nach einem beruflichen Neuanfang nahe.

Auf ins Gefecht

In Zeiten wie diesen, in denen beinahe täglich über die Folgen der Finanzkrise und über Rezessionsängste zu lesen ist, erscheinen die Chancen für einen erfolgreichen Berufswechsel nicht allzu realistisch. Doch ein Blick über den Tellerrand lohnt sich allemal. Trotz Wirtschaftsflaute werden nämlich immer noch viele Stellen – und mit ihnen mindestens ein oder zwei persönliche Traumjobs – ausgeschrieben. Darüber hinaus lohnt sich das Gespräch mit dem Vorgesetzen. Denn die meisten Unternehmen bieten die Möglichkeit, das Berufsfeld zu wechseln oder sich intern weiterzubilden, um dem Alltagstrott zu entkommen.

Die richtige Richtung finden

Vor einem allfälligen Jobwechsel ist eine nüchterne Selbsteinschätzung wichtig. Hier hilft neben Gesprächen mit Freunden, Bekannten und der Familie auch der Gang zur Berufsberatung. Dort werden Fragen wie «was will ich?» oder «was kann ich?» genau erörtert. Für die berufliche Erleuchtung können zudem Selbsttests im Internet sorgen.